Montag, 25. Juli 2011

Zytturm Triathlon Zug, erste olympische Distanz



Der Zytturm Triathlon in Zug hat für mich eine grosse Bedeutung, da ich hier meine erste olympische Distanz absolvierte.
Die drei ersten Wättkämpfe meiner Saison waren alle über eine kürzere Distanz. Diese sollten mir dafür dienen Wettkampferfahrungen zu sammeln und meine Wechsel zu üben. Mit dem Ziel Langdistanztriathlon gehört aber auch die olympische Distanz (1.5Km Schwimmen, 40Km Velo und 10Km Laufen) klar zum Aufbau, oder quasi zum Training. Wenn auch nur als Vorbereitung gedacht, so wusste ich trotzdem im Voraus nicht, wie ich mit der neuen Distanz zurecht komme.
Das Wetter war alles andere als freundlich. Dicke Regenwolken am Himmel, frische Temperaturen und immer wieder Windböhen. Entgegen meinen Befürchtungen war das Wasser angenehm warm, wärmer als die Luft!
Mein Freund startete 20 Minuten vor mir, ich war mit ihm beschäftigt und hatte so zum Glück keine Zeit um nervös zu werden. So stand ich 5 Minuten vor dem Start im Wasser und fühlte mich richtig gut.
Der Schwimmstart war - wie schon 2003, als ich hier in Zug bei den Jugendlichen startete - ein riesiges Gemetzel. Es gab Tritte, Hiebe und Schläge. Ich verhielt mich defensiv, versuchte möglichst ein leeres Plätzchen und dann meinen Rhythmus zu finden. (Das mit dem freien Plätzchen gelang mir bis 800m nicht...) Es wurde auch nach mehreren 100 Metern noch sehr aggressiv geschwommen. Es lief mir schwimmerisch zwar gut, doch kämpfte ich sehr mit dem stetigen Körperkontakt. Ich stieg dann im hinteren Drittel aus dem Wasser (läck isch das chalt ade Luft), hatte wiedermal etwas Mühe den Neopren loszuwerden, kam dann aber doch noch aufs Velo.
Die Velostrecke - einmal um den Zugersee - war flach und ich freute mich richtig darauf. Denn ich habe in den letzten paar Monaten gut an meinem Velofahren gearbeitet und war richtig wild drauf in die Pedale zu drücken! Es lief fantastisch, ich konnte einige Leute einsammeln. Musste ich auch, war ich doch im Wasser ziemlich gemütlich unterwegs! Dann, etwa bei Km 30, die Regenwolken waren immer näher gekommen und es blies ein sturmartiger Wind - von vorne! - überholte ich eine Athletin. Schon lange war ich hinter ihr, hatte zu wenig Druck um sie zu überholen. Nun war es soweit, doch hatte ich den Gegenwind unterschätzt. Ich kam nur langsam nach vorne. Da hupte und pfiff es auch schon neben mir... Der Race Marshall auf dem Motorrad. Ich bekam eine Verwarnung  - so rief er es mir zu - wegen Drafting. Ok, dann schnell wieder an meinen Platz und jaa nicht zu nahe an andere Athleten heran fahren.
Zurück in der Wechselzone hatte ich richtige Eiszapfenfüsse, es hatte unablässig gewindet. Laufschuhe montiert und es ginglos. Die ersten paar hundert Meter waren ein einziger K(r)ampf, bis das Gefühl in den Zehen wieder kam. Danach gings und der Blick auf die Uhr sagte, dass ich gut unterwegs war. Die 10 Kilometer liefen gut und ich hatte nie einen Hänger.
Ich erreichte das Ziel - gemäss meiner Polaruhr - in 2h 26min! Das war viel besser als ich zuvor hochgerechnet hatte. (Ich rechnete mit ca. 2h 40min.) Was für ein toller Wettkampf!

Dann kam die Ernüchterung... auf der Rangliste steht "+15 MINUTEN (!) Strafzeit"... Das hiess, dass die Verwarnung vom Racemarshall keine Verwarnung, sondern effektiv eine Strafe war und ich in die Penaltybox hätte gehen müssen. Eine Erfahrung mehr.