Freitag, 27. Juli 2012

Pässe, Pfützen und Pedalieren


Es scheint als sei es schon eine Ewigkeit her, als ich früh morgens mit meinem Freund in Zernez am Start des Engadiner Radmarathons stand. Normalerweise überkommt mich die Nervosität erst unmittelbar vor dem Start im Wasser - bloss sass ich hier bereits auf meinem Veloziped und war zudem ganz ungwohnt warm angezogen, da das Thermometer gerade mal 6.5°C anzeigte...

Im Startblock wurde dann freundschaftlich das Rollmaterial des Vorder-, Neben- und Rückmannes beäugt und fachmännisch besprochen. Voller Bewunderung für die tollen Felgen des älteren Herrn vorne links und mit einem Schmunzeln über die spezielle Helmfarbwahl der Fahrerin hinten rechts wurde bei allen die herrschende Nervosität überspielt.
Aus den Lautsprechern kamen nochmals wichtige Regeln, es wurde allen ein tolles, unfallfreies Rennen gewünscht und schlussendlich sangen die Toten Hosen 'an Tagen wie diesen'... Gänsehaut. Flaues Gefühl im Bauch. Ein Smile auf den Lippen - LOS!!




Das Rennen nachher war toll (NASS & KALT!!!) und hervorragend organisiert, emotional gesehen aber nur halb so spannend wie das Gefühl davor am Start.

Für mich war es das erste Velorennen in dieser (vergleichbaren) Form und das zweite überhaupt. Da es mit 3 Pässen doch ein paar Höhenmeter zu überwinden galt, wusste ich nicht recht, wie genau ich das managen werde. Und nun weiss ich einmal mehr, dass ich es so gehandelt habe, wie fast jeden Wettkampf - ich bin auf Nummer sicher gefahren. Toll insofern, als dass ich auch im Ziel noch frisch (und voller Tatendrang) war, extrem enttäuschend, dass ich bei Weitem nicht alles gegeben habe, was drinn gelegen hätte.
Ich werde mich an dieser Stelle aber nicht hintersinnen, wie/ was/ wann/ warum usw. sondern schreibe es viel mehr meiner Unerfahrenheit auf dem Velo zu. Beim nächsten Mal soll es klappen - die nächste Gelegenheit ist am Granfondo San Gottardo über 110 Kilometer und 3'000 Höhenmeter.